Nach dem Klassiker von Oscar Wilde
Regie: Silvia Kirchhof
Eine Eigenproduktion des Kleinen Stadttheaters Gerolzhofen

In einer Zeit, in der äußere Perfektion oft mehr zählt als innere Wahrheit, wirkt die Geschichte von Dorian Gray erstaunlich gegenwärtig. Schon 1890 stellte Oscar Wilde die Frage, wie stark Schönheit, Anerkennung und Selbstbild unser Handeln bestimmen – damals ein Tabubruch, heute eine dringliche Herausforderung im Zeitalter von Social Media, Filtern, künstlicher Intelligenz und digitaler Dauerbeobachtung.

Wilde zeigt, wie verführerisch das Ideal eines makellosen Ichs ist: Nicht der Mensch selbst soll Spuren tragen, sondern nur sein Abbild. Und wie leicht ein Mensch zu formen ist, wenn er bewundert wird. Im Zentrum steht die Manipulation – die subtile, brillante Beeinflussung durch Lord Henry, der Dorian mit Worten, Weltanschauungen und Charme in ein Leben der Selbstvergötterung, Kälte und Verantwortungslosigkeit führt. Dorian wird nicht nur verführt, er wird geformt. Zu jemandem, der er ohne Harry vielleicht nie geworden wäre.

Ein Mechanismus, der erschreckend an die Jetztzeit erinnert: an Algorithmen, Trends, Meinungsmacher, Influencer – und daran, wie schnell äußere Ideale innere Werte verdrängen können.

In ihrer neuen Eigenproduktion bringt das Kleine Stadttheater Gerolzhofen unter der Regie von Silvia Kirchhof gemeinsam mit seinem Ensemble diesen literarischen Klassiker voller Intensität, Kraft und feinem Humor auf die Bühne des Theaterhauses. Eine Inszenierung über das Bild, das wir zeigen, die Stimmen, die uns formen – und darüber, was mit uns geschieht, wenn wir den falschen Stimmen zu viel Macht geben.

Eintritt: 25,00 € VVK / 28,00 € AK

Vorverkauf:
Tourist Info Gerolzhofen, Buchhandlung im Teutschhaus, Modehaus Iff & telefonisch Theaterhaus Gerolzhofen 09382-3100228